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Startups im Fokus: LEROMA

Digital, effizient und einfach: So sollen heutige Prozesse aussehen. Gerade im B2B Bereich muss der Austausch zwischen externen Parteien unkomplizierter gestaltet werden. In der Lebensmittelindustrie suchen Lebensmittelhersteller oft wochenlang nach Rohstoffen für ihre Produkte, die den geforderten Qualitätsansprüchen gerecht werden, während Rohstofflieferanten nach Käufern für ihre Waren suchen.

LEROMA, ein Startup aus Düsseldorf stellt beiden Parteien eine digitale B2B-Plattform zur Verfügung, mit dem Ziel den Beschaffungsprozess am Anfang der Wertschöpfungskette zu vereinfachen. Rohstofflieferanten können ihre Erzeugnisse auf der Plattform inserieren und tragen so zu einer stetig wachsenden, globalen Datenbank bei. Diese steht Lebensmittelherstellern kostenlos zur Verfügung und kann sogar nach produktspezifischen Fachkriterien gefiltert werden – das Alleinstellungsmerkmal der Plattform. So finden Hersteller mit wenigen Klicks den idealen Rohstoff und vermeiden eine langwierige Suche.

Außerdem können sie auf der Überschussbörse, einem digitalen Marktplatz für Reststoffe, Restposten und Überschüsse, den LEROMA entwickelt hat, Rohstoffe zu günstigen Preisen kaufen und verkaufen, um Geld zu sparen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Der Anfang der Wertschöpfungskette, auf dem LEROMA agiert, ist ein deutlich sichtbarer Brandherd der Verschwendung, denn nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in lebensmittelverarbeitenden Betrieben entstehen regelmäßig Überschüsse, die niemals zum Endverbraucher gelangen. Gründe dafür sind unter anderem, dass wegen hoher Mindestabnahmemengen zu viel oder falsch eingekauft wurde, Rohstoffe mit ungeeigneten technischen Kriterien geliefert wurden oder ein Kunde kurzfristig abspringt.

Wenn Rohstoffe im eigenen Unternehmen nicht mehr vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verarbeitet werden können, macht es Sinn, sie auf der Überschussbörse den Akteuren der Lebensmittelindustrie anzubieten. Käufer sparen Geld, vermeiden lange Wartezeiten und umgehen hohe Mindestabnahmemengen. So können sie flexibel auf kurzfristige Kundenwünsche oder Trends eingehen.

Obst und Gemüse, das auf den Feldern wegen geringer optischer Mängel aufgrund der Form oder Druckstellen aussortiert wird, kann nicht nur in der Lebensmittelindustrie wiederverwendet werden. Darüber hinaus werden auf der Überschussbörse auch Reststoffe, wie Kaffeesatz, Eierschalen und Fischreste angeboten, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln anfallen und tonnenweise entsorgt werden, weil sie keinen ersichtlichen Nutzen haben. LEROMA möchte ein Bewusstsein für das Potenzial dieser Rohstoffe schaffen, die in- und außerhalb der Lebensmittelindustrie sehr wohl noch eingesetzt werden können. So nutzt die Kosmetikindustrie den Kaffeesatz für die Herstellung von Cellulite-Cremes, da das enthaltene Koffein dehydrierend wirkt und das Hautbild verbessern kann. Eierschalen dienen als natürlicher Aufheller in Waschmitteln, Fischhäute- und schuppen eignen sich zur Erzeugung von biologisch abbaubarem Kunststoff und Walnussschalen enthalten den Farbstoff Juglon, der zum Beispiel in der Textilindustrie eine natürliche Alternative zu synthetischen Farbstoffen darstellt.

Wenn es für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen bereits zu spät ist, ist die Weitergabe von Rohstoffen die wünschenswerteste Option im Umgang mit Lebensmitteln. Mit der Überschussbörse möchte LEROMA verschiedene Industrien dazu anregen, bereits vorhandene Rohstoffe stärker zu nutzen und so eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

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